Naturschutzleitbilder


Entwicklungsziele für Gemeinden
Kommunen haben eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Arten- und Lebensraumvielfalt. Denn oft sind gerade die großen Grünanlagen oder auch Landwirtschafts- und Waldflächen kommunales Eigentum. Daher müssen ökologische Aspekte fester Bestandteil der Gemeindeentwicklung werden. Einige Grundsätze sind zu beachten, damit die vorgegebenen Ziele effizient erreicht werden. So kann beispielsweise eine Naturwertanalyse helfen, den Ist-Zustand zu erfassen. Auf dies Weise werden vorhandene Defizite ermittelt und der Handlungsbedarf festgelegt. Neben allgemein gültigen Maßnahmen sind spezifische Schwerpunkte individuell für die jeweilige Kommune sinnvoll. Rücksicht ist auf lokalen Rahmenbedingungen zu nehmen: Der Naturraum, also Klima, Geologie und Boden, aber auch sozioökonomische Aspekte, Siedlungsstruktur oder landwirtschaftliche Nutzung bestimmen wesentlich die gemeindeeigenen Entwicklungsziele und Maßnahmen.

Leitbild entwickeln

• Analysephase
In der ersten Phase der Leitbilderstellung geht es darum, den Ist-Zustand zu erheben. Was ist über Natur und Landschaft aus dem Projektgebiet bekannt – gibt es Bestandserhebungen wie Biotopinventare, Entwicklungskonzepte usw? Bestehen Wissenslücken und wie sind diese zu schließen? Welche ökologischen Maßnahmen wurden bereits umgesetzt? Wie haben sich diese Maßnahmen bewährt? Sind Verbesserungen möglich? Welche Vorschläge konnten nicht umgesetzt werden? Was sind die Ursachen hierfür?

• Konzeptionsphase
In der zweiten Phase der Leitbildentwicklung werden die Inhalte und Ziele festgelegt. Wichtig ist, nicht nur allgemeine Leitlinien, sondern auch konkrete, themenbezogene und quantitative Handlungsziele und Umsetzungszeiträume festzusetzen sowie einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, um die gesteckten Ziele Schritt für Schritt zu erreichen.
Naturräumliche Gegebenheiten und die Ausgangssituation bestimmen die inhaltlichen Schwerpunkte. Es ist oft besser, wenige, aber eindeutige Schwerpunkte zu setzen und sich auf bestimmte Themen zu konzentrieren, diese dann aber konsequent zu verfolgen. Die gewählten Ziele sollten realisierbar sein – kleinere, überschaubarere Projekte sind oft besser als große, nur schwer umsetzbare. Schließlich beeinflussen kleine Erfolge diesen Prozess positiv – und meist handelt es sich hier um einen längerfristigen Prozess.
Mögliche Handlungsbereiche sind beispielsweise:
=> Kommunale Grünflächen naturnah gestalten und pflegen, z. B. Parkanlagen, Spielplätze, Alleen, Obstwiesen. Gestaltung und Pflege der öffentlichen Flächen sollten eine Vorbildfunktion für Private haben.
=> Arten- und Biotopschutzmaßnahmen, zB ökologische Aufwertung des Dorfbachs, Hecken und Feldgehölzen anlegen und erhalten, Nisthilfen schaffen.
=> Eine naturnahe Land- und Forstwirtschaft fördern, z. B. die naturschutzgerechte Bewirtschaftung wertvoller Lebensräume unterstützen, vor Ort naturnah erzeugte Lebensmittel in den kommunalen Einrichtungen (Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Seniorenheime usw) verwenden.
=> Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung, z. B. Schulungen zu naturnahem Gewässerunterhalt durchführen, Naturschutzprojekte gemeinsam mit Schulklassen verwirklichen, Exkursionen und Vorträge zu Naturschutzthemen organisieren, Private in über naturnahe Gartengestaltung informieren.
=> mehr zum Thema Naturschutz im Dorf

• Umsetzungsphase
Damit Ihr Projekt nicht – wie so viele andere – unbeachtet in der Schublade verschwindet, sollten Sie einige Grundsätze beachten:
=> Für ein engagiertes und kompetentes Projektmanagement sorgen.
=> Mit realistischen Zielen und Zeitabläufe arbeiten.
=> Klare Verantwortlichkeiten und Strukturen schaffen.
=> Alle Beteiligten frühzeitig informieren und einbinden.
=> Kooperativ zusammenarbeiten – eine offene Kommunikation und Transparenz sicherstellen.
=> Regelmäßige Sachstands- und Umsetzungsberichte erstellen.
=> Qualitätsstandards einhalten und Erfolgskontrollen einplanen.
=> Für eine kontinuierliche und professionelle Öffentlichkeitsarbeit sorgen.

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