Naturpädagogik


Von Seiten der Umweltstation Legau und von den Befürwortern wird immer wieder die Bedeutung der geplanten Maßnahmen für die Umweltpädagogik hervor gehoben. Wir möchten dem hier unsere Überlegungen entgegenstellen:

Die intensive Begegnung mit der Natur ist für Kinder und Jugendliche (aber auch für Erwachsene) eine persönliche Bereicherung und für ihre gesamte Entwicklung von großem Wert. Naturpädagogik will die Liebe zur Natur, die Achtung vor der Schöpfung, die Freude an der Mitwelt wecken. Über alle Sinne will sie den Zugang schaffen, Zusammenhänge erfahr- und verstehbar machen.

Die Mittel dazu sind: lauschen, fühlen, schmecken, schauen, riechen, gehen.

In meinem Sozialpädagogischem Studium war „Naturpädagogik mit Jugendlichen” ein Studienschwerpunkt. Danach konnte ich bei der Naturfreunde-Jugend in München das Gelernte in die Praxis umsetzten.

Wir lernten, dass es zur Naturerfahrung nur „Natur“ braucht. Und das haben wir in der Praxis auch so umgesetzt.

Bei einer Recherche im Internet zu „Naturpädagogik“ konnten wir bei vielen Anbietern und Ausbildungsstätten nichts anderes finden.

Deshalb verwundert es sehr, das die Waldjugend Legau das Projekt „Erlebnissteg“ unter naturpädagogischen Aspekten sinnvoll findet. Eins ist ganz sicher: die Brücke braucht es zur Naturerfahrung nicht! Auch die weiteren Events sind für die Naturpädagogik nicht nötig.

Naturpädagogik braucht zu allererst Ruhe. Dies in unserer lauten Welt mit Kindern und Jugendlichen umzusetzen ist eine große Herausforderung. Erst mit Ruhe (leise sein) sind „lauschen“, „fühlen“, „schmecken“, „schauen“, „riechen“, „bewusst gehen“ möglich. Alles andere lenkt ab.

Hier einige konkrete Beispiele für Naturpädagogik:

  • Wasser (Iller): in Ruhe am Wasser sitzen und beobachten, welche Tiere im Wasser, auf dem Wasser und neben dem Wasser leben, die Tiere anfassen…

  • Quer-Waldein: abseits vom Weg bewußt gehen und beobachten, geheimnisvolles, wunderbares…

  • Nachterleben: in der Dämmerung und in der Nacht draussen sein, hören, tasten, riechen. Welche Tiere sind unterwegs. Den Himmel beobachten…

  • Wildpflanzen sammeln und Kochen am Lagerfeuer

  • Blühende Landschaft: Leben mit Insekten, Bienen…

  • In der Unterkundt: Heuherberge oder bei einem Bauern im Heu schlafen

  • Anlegen von Gärten, Wiesen, Wassertümpeln, Obstbäume pflanzen

  • Biobauernhof besuchen, Baumklettern….

Das Bauernhofmuseum bietet jetzt schon für Schulklassen viele pädagogische Maßnahmen an. In Zusammenarbeit mit der Waldjugend Legau könnte hier ein ganz wichtiger Bereich weiterentwickelt werden. Dazu könne überlegt werden, an der Fischtreppe Maria Steinbach “technische” Beobachtung vorzusehen. 

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