
Von einem Vereinsmitglied wurde uns unten stehender Bericht zugesandt. Wir finden diesen Artikel in vielerlei Hinsicht interessant: über die Stärke der Sprengung, die Dichtigkeit des Untergrundes und die möglichen Auswirkungen der Sprengungen.
Wie ja öfters schon angesprochen wurde die Ziegelei 1984/85 stillgelegt, so dass die letzten Sprengungen 1983 stattfanden. Es wurde mit der Stilllegung der Ziegelei auch kein Lehm mehr benötigt. Erst 10 Jahre später 1995 wurde der Antrag zum weiteren Lehmabbau gestellt und der Lehm wurde ins Ziegelwerk Klosterbeuren transportiert.
Ab da wurde aber nicht mehr gesprengt, sondern der Lehm mit Raupen von oben nach unten geschoben, so dass aus der „Steilwand“ nach und nach ein Hang wurde. Im Bild unten ist links neben dem Weg noch der Steilhang zu sehen, rechts wurde schon abgeschoben und ganz rechts wurde schon aufgeforstet.

Sprengungen: der Schlossherr legt Protest ein
Als ehemaliger Ziegeleimitarbeiter, der zum Teil auch am Lehmabbau beteiligt war, möchte ich hiermit ausdrücklich meine Bedenken zur Verfüllung der Lehmgrube anbringen.
Das gesamte Grubengebiet ist mit Sandadern und anderen wasserdurchlässigen Materialien durchzogen. Eine einfache Senkrechtbohrung kann deshalb keine absolute Dichtigkeit garantieren. Wäre das Material dicht, würden wir hier sicher keine landwirtschaftlichen Nutzflächen sondern ein Biotop vorfinden.
Bei dem über viele Jahre erfolgten Senkrechtabbau wurde auch mit großen Sprengungen gearbeitet. Hierbei gab es derart starke Erschütterungen, dass der damalige Schlossherr und andere Anlieger Protest einlegen weil Gebäudeschäden wie Risse die Folge waren. Durch die Sprengungen müssen auch in der Lehmgrube Risse und undichte Stellen entstanden sein. Risse, die das Wasser in Richtung Iller abtransportieren. Nicht auszudenken, welche ökologische Katastrophe uns droht, sollte hier belastetes Material verfüllt werden.
Wenn unterzeichnete Rekultivierung-Verträge durch Industrie und finanzkräftige Unternehmen verwässert oder gar gebrochen werden können, ist das ein Anschlag auf unsere Demokratie. Von der Gefahr für Umwelt und Natur ganz zu schweigen.
Hier Bilder von der letzten Sprengung im August 1983:
Gesprengt wurde mit einer Bohrtiefe je Loch von 3 bis 5 Metern und einem Durchmesser von 4 bis 10 Zentimetern. Pro Sprengung waren es 20 bis 30 Löcher, die mit Sprengstoff gefüllt wurden.
Bild2 – Wand vor der Sprengung
Bild 3 – Wand nach der Sprengung – nach 2 bis 3 Jahren Auswitterung wird das Material zu brauchbarem Lehm / Ton verarbeitet