Fang- und Heuschrecken
Sumpfschrecke (Stethophyma grossum)
Gefährdungskategorie: Rote Liste Baden-Württemberg 2 / Rote Liste Deutschland 2
Verbreitung:
Eurasien, in Mitteleuropa weit verbreitet, im nördlichen Oberrheingebiet verbreitet, Hauptvorkommen liegen in Baden-Württemberg jedoch am Bodensee und in Oberschwaben
Lebensraum:
Seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Großseggenriede, natürliche Verlandungsgesellschaften der Gewässer, Grabenränder, Pfeifengraswiesen
Lebensweise:
Nahrung adulter Tiere: Süß- und Riedgräser, Binsen
Aktivitätszeit: Juli – Oktober
Gefährdung:
Entwässerung von Feucht- und Nasswiesen, Düngung der Feucht- und Nasswiesen (Schädigung von Eiern)
Schutzmaßnahmen:
Erhaltung ungedüngter Feuchtwiesen, Schutz vor Grundwasserabsenkung, extensive ein- bis zweischürige Nutzung der Wiesen
Profil/Beschreibung:
Die Sumpfschrecke ist meist olivgrün, kann aber auch purpurrot gescheckt sein. Die Sumpfschrecken geben nur vereinzelte, kurze Knirpslaute von sich, die wie „Fingernagelknipsen“ klingen und auf eine Entfernung von bis zu 20 m hörbar sind. Sie erzeugen diese Laute, indem sie die bedornten Unterschenkel der Hinterbeine ruckartig an den Schrillkanten der Flügel vorbeischleudern. Die Männchen geben diese Laute als Teil des Paarungsrituals von sich, die Weibchen erzeugen sie z.B. bei Störung auch als
Abwehrlaut.
Die Eiablage erfolgt im Sommer in den Oberboden. Da die Eier nicht gut gegen Austrocknung
geschützt sind, ist eine ausreichende Durchfeuchtung des Bodens bis zum nächsten Sommer von großer Wichtigkeit. Die Art ist gut flugfähig und kann dadurch neue Standorte im Bereich von einigen hundert Metern neu besiedeln.