– alles wie 2010
Die Veranstaltung der Antragsteller/Betreiber der geplanten Verfüllung der alten Lehmgrube in Hackenbach/Kronburg war mit ca. 120 Teilnehmern gut besucht. Bürgermeister Gromer begrüßte die Teilnehmer. Von den Antragstellern waren Herr Thater von der Firma Soladis, ein Vertreter der Firma Geiger aus Marktoberdorf und weitere Personen anwesend. Herr Grehl stellte das Projekt vor.
Der Titel der Veranstaltung hieß „Rekultivierung der Tongrube Kronburg“, mit diesem Titel wurde auch ein Flyer verteilt.
Es ging vor allem um technische Fragen: was ist Abfall, was ist eine Deponie, wie wird Abfall klassifiziert, wie groß wird die Abnahmemenge sein, wie groß das durchschnittliche LKW-Aufkommen.
Es soll eine Deponie der Klasse 0 geben, was das genau ist wurde nicht klar: es kann Z2-Material sein, das ist stärker belastet als Deponieklasse O oder auch weniger??? Auf jeden Fall ist es laut Betreiber vollkommen ungefährlich.
Auch das LKW-Aufkommen soll bei einer Deponiegröße von 750000 m3 ganz unerheblich sein, ca 15 – 30 LKW Ladungen also 30 – 60 Fahrzeugbewegungen am Tag. Auf jeden Fall nicht mehr als beim Lehmabbau. Bei drei Anfahrtsrouten also auch vollkommen unproblematisch – so die Betreiber. Es wird also keinerlei „Verschlechterung der Lebensqualität durch das einzubauende Material, das Verkehrsaufkommen, Geräuschemissionen des Grubenbetriebes“ (Flyer der Betreiber) geben. Vielmehr wird es eine Verbesserung geben, da das ursprüngliche Landschaftsbild wiederhergestellt wird.
Es wurde öfters seitens der Antragsteller betont, dass Herr Thater den Firmensitz nach Kronburg verlegt und „ordentlich“ Gewerbesteuer zahlt und dass er, obwohl der Untergrund eine höhere Deponieklasse zulässt, nur eine Deponie der Klasse 0 anstrebt.
Aber wie gesagt es gibt noch keinen Antrag. Daher ist es müßig über Details zu reden.
Die Argumentation der Antragsteller erinnert an 2010. Fast wörtlich die gleiche Argumentation: alles ganz ungefährlich, ganz unbedenklich, die „Wunde in der Natur“ wir wieder geschlossen, weniger Verkehr, usw.
Auf die einzelnen Punkte werden wir zur gegebenen Zeit genau eingehen – dann wenn es einen Antrag gibt. Den Antrag werden wir vom Verein „Natur statt Deponie“ genau und von Fachleuten prüfen lassen. Wir werden den Bürgern eine Informationsveranstaltung anbieten und erläutern was der Antrag tatsächlich beinhaltet und was das für sie bedeutet.
Hier nur einige Anmerkungen:
– das Verwaltungsgericht Augsburg hat beim Prozess 2011/12 vorgeschrieben, keine verwirrenden Begriffe zu verwenden. Was die Betreiber vorhaben ist eine Deponie und hat mit der Rekultivierung, die die Gemeinde bei der Genehmigung zum Lehmabbau beschlossen hat, nichts zu tun. Die Überschrift auf dem Flyer der Betreiber ist falsch und irreführend.
– viele Bürger haben in der Diskussion daraus hingewiesen, dass wir in Hackenbach/Kronburg schon seit Jahrzehnten viel Verkehr haben durch Lehmabbau, Bauschuttdponie, Kiesabbau, Erddeponie.. und dass die Gemeinde daher ihre allgemeine Pflicht erfüllt bzw. übererfüllt hat.
– es wurde darauf hingewiesen dass die Lehmgrube so wie sie ist ein Naturdenkmal ist und wie wichtig aufgelassene Gruben für die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen sind.
– der Verein „Natur statt Deponie“ hat seit dem Bekanntwerden eines neuen Antrags (Mitte November) ca. 30 neue Mitglieder gewinnen können (30% mehr) und auch auf der Veranstaltung wurden viele Aufnahmeanträge verteilt (Aufnahmeantrag gibt es auch auf unserer Internetseite – siehe unten).
– Wir sind der Überzeugung, dass – wie beim ersten Antrag 2010 – auch dieser Antrag nicht zur Ausführung kommt, wenn die Bürger der Gemeinde das nicht wollen. Nicht wir – der Verein „Natur statt Deponie e.V.“ verhindert die Deponie, sondern die Bürger.
– wir wollen keine Depoinie, sondern die Rekultivierung wie sie bei der Genehmigung zum Lehmabbau 1994/2001 beschlossen wurde und bei der Ablehnung des ersten Antrags 2010 bestätigt wurde.
Betreiber stellen Vorhaben vor
Am Donnerstag stellen die Antragsteller ihr Konzept vor. Die Gemeinde hat zu dieser Versammlung eingeladen.
Wir von Natur Statt Deponie e.V. möchten auch unsere Unterstützer auf diese Versammlung hinweisen.
Am Donnerstag den 25.01.2018
Um 20:00 Uhr
Im Brauerei Gasthof Schweighardt
Wir freuen uns auf Euer Kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Rupert Reisinger
Für „Natur statt Deponie e.v.“