Es ist unwahrscheinlich, dass John M. Keynes (1883-1946) beim Formulieren dieses Satzes, der noch heute zum Standardrepertoire von Unterricht in der Volkswirtschaftslehre an Schulen gehört, bereits Kronburg und den Illerwinkel im Visier gehabt hat.
Das Bild der Arbeit, die Einkommen schaffen soll, auch wenn sie offenkundig wenig sinnvoll scheint, hat wohl mit dem ständigen Löcher graben und wieder zuschütten in unserer Gemeinde nichts zu tun.
Und doch kann dieser Meilenstein nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik auch im Illerwinkel zum Nachdenken anregen:
Die Bürger Kronburgs haben in den vergangenen Monaten erlebt, wie schnell doch das Löcher graben und wieder zuschaufeln zu einer massiven Verschlechterung der Lebensqualität führen kann, wenn man sich daran gewöhnt hat, dass fortlaufend Kiesgruben erschlossen werden, die nachfolgend ebenfalls über einen langen Zeitraum Wiederverfüllungen nach sich ziehen.
Der Anlass der beantragten Hackenbach Deponie sollte uns aufrütteln und die Frage motivieren, ob es wirklich das gegebene Schicksal des Illerwinkels ist, ständig Löcher zu graben und unter Belastung der Bevölkerung wieder zuzuschütten.
Wie jedes gute Unternehmen seinen Mitarbeitern sollte auch jede Gemeinde ihren Bürgern ein Ziel aufzeigen, wohin man will.
Will Kronburg in 10 oder 20 Jahren auch noch die Gemeinde sein, auf deren Grund und immer wieder, über Jahre Kies abgebaut und über Jahre wieder verfüllt wird?
Jahre in denen täglich starker LKW den Illerwinkel und seine Gemeinde durchfährt.
Jahre in denen wenige den wirtschaftlichen Nutzen und viele den wirtschaftlichen Schaden haben.
Fällt uns nichts Besseres ein, wie wir unsere Region entwickeln können?
Steckt im Illerwinkel und seinen Möglichkeiten wirklich nicht mehr, als wie ein Emmentaler durchlöchert und wieder verfüllt zu werden?
Es ist Zeit, dass wir uns gegenseitig und dem Gemeinderat die Frage nach einer gemeinsamen Vision, wohin und wie wir Kronburg entwickeln wollen, stellen.
Hannes Mayer
Hauptstr. 7
Kronburg